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Hochdorf: Geldsuche geht weiter trotz Lichtblick

Hochdorf muss sich aufs Kerngeschäft fokussieren braucht frisches Geld und loyale Milchproduzenten. Trotz hoher Schulden hat das Unternehmen im letzten Jahr eine gewisse Stabilität erreicht.

Die Sortiments- und Kundenbereinigung des Babynahrung- und Milchpulverhersteller Hochdorf trägt Früchte. Auch die Effizienzverbesserungen greifen. Die Innovationsraten sind hoch - knapp ein Fünftel des Umsatzes kommt von Produkten, die jünger sind als drei Jahre. All dies sorgt für positivere Aussichten bei Hochdorf. Der operative Cashflow ist erstmals seit 2017 wieder positiv und der Umsatz ist um 5,4 Prozent auf 307,8 Millionen Franken gestiegen. Beim operativen Gewinn auf Stufe EBITDA resultierte ein Plus von 7,8 Millionen Franken nach einen Minus von 10,1 Millionen Franken im Vorjahr, wie dies das Unternehmen bereits Anfang März ankündigte.
Immer noch Millionenverlust
Nach Abschreibungen auf Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten (EBIT) stand aber nach wie vor ein Verlust zu Buche. Dieser war mit 3,9 Millionen Franken allerdings weniger hoch als im Vorjahr (20,1 Mio). Unter dem Strich resultierte ein Verlust von 10,2 Millionen nach 15,8 Millionen im Vorjahr.
Zukunftsgeschäft Babyfood
Hochdorf-CEO, Ralp Siegl, äusserte sich verhalten positiv an der Präsentation der Jahreszahlen am Donnerstag, 21. März 2024. Zuversichtlich insbesondere wegen des markanten Wachstums im Geschäftsbereich Infant Nutrition, das 29,7 Prozent betrug. Dazu beigetragen hat Pharmalys, der mit Abstand grösste Hochdorf-Kunde und grösster Aktionär des Unternehmens. Pharmalys, das tunesische Unternehmen mit Amir Mechria an der Spitze, musste im Jahr 2019 von Hochdorf mit einem grossen Verlust verkauft werden. Die Geschäfte von Pharmalys würden aber gut laufen und im Jahr 2023 sei zum Beispiel ein signifikantes Wachstum in Märkten, wie Jordanien, Algerien und der Elfenbeinküste erreicht worden, wie Siegl betonte. Davon profitiere Hochdorf als Zulieferer und auch in anderen Wachstumsmärkten sei man mit Private-Label-Produkten dabei. -Auch das Potential im amerikanischen Markt habe man erkannt, wo momentan Marktabklärungen für den Eintritt in den Markt im 2025, laufen würden.
China ist «undurchsichtig»
Anders sieht es in den vor Jahren als zukunftsträchtigen bewerteten Märkten Chinas aus. «China ist sehr undurchsichtig», sagte Siegl und das Land sei für das Hochdorf-Geschäft von «strategisch» auf «opportunistisch» klassifiziert worden. Die chinesische Regierung habe die inländische Babyfoodproduktion als strategisch bezeichnet - für ausländische Unternehmen sei es schwierig mit den sich stetig ändernden regulatorischen Vorgaben zurecht zu kommen.
Der Berg an Herausforderungen bleibt gross
Trotz aller positiven Aussichten und «wettbewerbsfähiger Ertragskraft» reiche es jedoch auf absehbare Zeit nicht aus, um die vor 2020 entstandenen Altlasten zu tragen, sagte der Finanzchef, Thomas Freiburghaus. Das Unternehmen hat bereits vor zwei Wochen angekündigt, sich auf die Suche nach Investorenzu begeben. «Um unser cash-positives Geschäftsmodell in die nächste Phase zu überführen, müssen wir in unsere Anlagen, in unsere Mitarbeitenden und in die weitere Geschäftsentwicklung investieren, so Freiburghaus weiter. Das gelinge nur mit zusätzlichen Finanzierungsoptionen. Wegen der limitierten finanziellen Mittel habe die Unternehmensführung entschieden, den Fokus vorerst auf das Kerngeschäft zu legen. Interessante Potentiale und Synergien für künftige Geschäftsbereiche, wie etwa alternative Proteine oder neue funktionale Nahrung für Senioren werden somit auf Eis gelegt. Zum Kerngeschäft gehört jedoch auch die Milchtrocknung. «Wir wollen nur noch Milch trocknen, wenn wir kein Geld verlieren», sagte Siegl. Doch Fakt sei auch, dass auf dem Milchmarkt eine grosse Volatilität herrsche und auch Hochdorf kein Interesse habe, dass die Milchproduzenten MIklch verscherbeln müssten, so Siegl. Das ganze System müsse umgebaut werden, so dass auch die Milchproduzenten Lösungen erhalten würden, sagter Siegl und: «Stabile Lösungen werden nur erzielt, wenn Hochdorf eine Zukunft hat».

Milchwirtschaftliches Museum

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