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Wie die Schweiz ihre Brautraditionen neu definiert

Die Schweizer Bierlandschaft steht vor Herausforderungen, aber auch spannenden Entwicklungen. Am Tag des Schweizer Bieres, der am 26. April 2024 gefeiert wird, soll die hiesige Braukunst aber vor allem hochleben.

Quelle: zVg

Die Schweizer Bierlandschaft präsentiert sich als dynamisches Feld, das sowohl von traditioneller Braukunst als auch von gegenwärtigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen geprägt ist. So zeigt sich in der Schweizer Bierbranche aktuell ein komplexes Bild, das nebst den wirtschaftlichen Herausforderungen auch von veränderten Konsumgewohnheiten beeinflusst wird. Das bringe Schwierigkeiten aber auch Chancen mit sich, sagt Marcel Kreber, Direktor des Schweizer Brauereiverbandes.
Wirtschaftliche Herausforderungen und ihre Auswirkungen auf den Biermarkt
Die Branche leide unter der angespannten wirtschaftlichen Lage, erläutert Marcel Kreber: «Inflationsängste, steigende Krankenkassenprämien, hohe Energiekosten und eine unsichere geopolitische Lage haben direkten Einfluss auf den Bierkonsum.» Zusätzlich verstärke ein schwacher Euro den Einkaufstourismus, was die lokale Nachfrage weiter beeinträchtige.
Besonders betroffen ist laut dem Direktor des Schweizer Brauereiverbandes die Gastronomie, die durch höhere Kosten und Fachkräftemangel zusätzlich unter Druck steht. «Die Gastronomiebranche, ein traditionell wichtiger Kanal für den Bierabsatz, konnte das Minus des Braujahrs 2022/23 nicht auffangen», sagt Marcel Kreber. Der Bierabsatz über die Gastronomie sei im Vergleich zum Detailhandel weiter gesunken – ein Trend, der die Verschiebung in den Verkaufskanälen unterstreiche.
Kultureller Wandel und die steigende Beliebtheit von alkoholfreiem Bier
Ein bemerkenswerter Trend in der Branche sei der Rückgang der Nachfrage nach alkoholhaltigen Getränken und die wachsende Beliebtheit des alkoholfreien Bieres. «Die Präferenzen verschieben sich und alkoholfreies Bier gewinnt zunehmend an Beliebtheit», erklärt Marcel Kreber. Dies deute auch auf einen kulturellen Wandel und eine neue Generation von Biertrinkerinnen und Biertrinkern hin, die Wert auf Qualität und spezifische Konsumerlebnisse legen.
«Die traditionelle Stammtischkultur stirbt langsam aus», bemerkt der Direktor des Schweizer Brauereiverbandes. Stattdessen werde Bier zunehmend selektiver konsumiert, oft als Teil eines sorgfältig abgestimmten Menüs – Stichwort Food Pairing. «Der entsprechenden Qualität des Bieres wird dadurch immer grössere Aufmerksamkeit geschenkt», erklärt Marcel Kreber weiter. Und diesen gestiegenen Qualitätsansprüchen werde in der Branche auch Rechnung getragen, betont er: «Durch die Ausbildung von Biersommeliers, der Durchführung des Swiss Beer Awards und der Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften im Bereich der Bier-Sensorik-Ausbildung hat das Bier in den letzten zehn Jahren einen grossen positiven Imagewandel vollzogen.»
Die Aufhebung des Pils-Verbots hat ebenfalls neue Möglichkeiten eröffnet. Seitdem dürfen Schweizer Brauereien offiziell Pils herstellen und vermarkten, was die Produktpalette erweitert und zur Vielfalt des Angebots beiträgt. Allerdings bleibe abzuwarten, wie sich dies weiter entwickeln würde.
Vielfältig, möglichst nachhaltig, aber auch unabhängig
Daneben sei die Vielfalt aber ohnehin riesig, bekräftigt Marcel Kreber und verweist auf die historische Entwicklung des Schweizer Spezial hell und dunkel, die durch das frühere Pils-Verbot begünstigt wurde. «Wir sind eine Biernation und neben der Biervielfalt ist auch die bierige Kompetenz der Bevölkerung in den letzten Jahren wahrnehmbar gestiegen», so Marcel Kreber.
In dieser Hinsicht hebt der Direktor des Schweizer Brauereiverbandes auch die Bedeutung jeder einzelnen Brauerei hervor: «Jede Brauerei spielt eine wichtige Rolle und mit ihrer Präsenz und ihren Bieren ist jede Brauerei Botschafterin unserer Branche.»
Und gerade Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit nimmt die Brauereibranche in dieser Hinsicht sehr ernst: «Brauen ist eine energieintensive Tätigkeit und vor dem Hintergrund der gestiegenen Energiepreise ist nachhaltiges Arbeiten daher ohnehin oberstes Gebot», so Marcel Kreber.
Bezüglich der zunehmenden Regulierungsdiskussionen bleibt der Verband allerdings skeptisch gegenüber Eingriffen wie Werbebeschränkungen oder der Einführung eines Mindestpreises für alkoholische Getränke: «Immer wieder werden Töne laut, welche die Werbemöglichkeiten beschränken wollen und daneben wird bisweilen auch ein Mindestpreis für alkoholhaltige Getränke gefordert – wir lehnen solche Eingriffe in die Wirtschaftsfreiheit entschieden ab», sagt Marcel Kreber.
Tag des Schweizer Bieres
Um der Branche Sichtbarkeit zu verleihen und auf die Herausforderungen vor allem aber auf die vielfältige und innovative Brauereikunst aufmerksam zu machen, dient der alljährlich stattfindende Tag des Schweizer Bieres, der jeweils am letzten Freitag im April gefeiert wird und dieses Jahr also 26. April 2024 stattfindet. «Mit diesem Tag wollen wir das Handwerk der nationalen Braukunst ehren und das Schweizer Bier mit seiner ganzen Vielfalt wertschätzen», erklärt Marcel Kreber. Der Tag markiert auch den Start in die saisonale Hauptsaison des Bierkonsums und bietet den Brauereien eine Plattform, ihre Produkte und ihr Handwerk zu präsentieren.
Brauereien seien nicht nur Produzenten, sondern auch Bewahrer einer jahrtausendealten Tradition, so Marcel Kreber. Und durch Plattformen wie dem Tag des Schweizer Bieres wie auch durch Initiativen in der Berufsausbildung und die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren der Lebensmittelindustrie will der Verband die Position der Schweizer Bierbranche stärken und dazu beitragen, das Wissen um die Braukunst zu erhalten und weiterzugeben.

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