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Den grünen Teppich bis zu den Kunden ausrollen

Der Tag der Milchwirtschaft stand im Zeichen des Branchenstandards Nachhaltigkeit. Die Käser erhoffen sich davon auch bessere Preise für ihre Spezialitäten.

«Die Mehrwerte, die von den Kunden gefragt sind, lauten: Tradition, Natur, Nachhaltigkeit, Tierwohl, Regionalität, Handwerk, Genuss und Geschmack. Diese Werte decken wir alle ab, eins zu eins.» Jacques Gygax, der sonst eher nüchterne Mastermind des Käserverbandes Fromarte, redete an der Delegiertenversammlung vom 16. November in Winterthur den Mitgliedern ins Gewissen. «Wir verkaufen uns unter Wert!» Die Käser müssten den Wandel in der Gesellschaft wahrnehmen, von Grundnahrungsmittelproduzenten zu Geschichtenerzählern werden und Emotionen liefern. Positiv von der ausländischen Konkurrenz abheben kann sich der Schweizer Käse etwa mit dem Branchenkodex. Dieser ist seit 2002 in Kraft und verpflichtet die Käser dazu, ohne Nisin, Lysozym, Nitrat oder Natamycin zu produzieren. Neu verzichte man auch auf jegliche Konservierungsstoffe, erklärte Gygax. Heute würden 95 Prozent der Produktion durch den Branchenkodex abgedeckt, das Ziel seien 100 Prozent. Man werde den Branchenkodex auch im neuen Branchenstandard für Nachhaltigkeit, dem «grünen Teppih» der Branchenorganisation (BO) Milch verankern. Präsident Hans Aschwanden begrüsste in seiner Eröffnungsrede, dass dieser Branchenstandard nun realisiert werde. Er werde helfen, schwarz auf weiss zu beweisen, dass die Schweizer Milchbranche die beste der Welt sei. Milchproduzenten, welche die Anforderungen erfüllen, erhalten ab Mitte 2019 einen Zuschlag von zwei Rappen pro Kilogramm Milch. «Die zwei Rappen Zuschlag werden eine Vorwärtsbewegung am Markt auslösen, die wir Käser nutzen sollten, um unsere Käsepreise anzupassen», sagte Aschwanden. Im Zentralvorstand von Fromarte traten Ernst Hofer und Pius Oggier zurück. Als ihre Nachfolger wählten die Delegierten Erwin Schmid, Leiter einer Emmentaler-Käserei in Buttisholz (LU), und Pierre Reist, der zwei Gruyère-Käsereien führt, eine im bernjurassischen Nods, und eine in Lugnorre am Murtensee. Oswald Kessler, der Präsident der Interprofession du Gruyère, plädierte in Winterthur für die Hornkuh-initiative. «Wenn diese Initiative angenommen wird, ist das beste Werbung für die Schweiz und ihre Produkte, und zwar weltweit.» Brisante Vorschläge vom Bund Zur eben erst verabschiedeten Botschaft zur Agrarpolitik 22+ informierte Fromarte-Direktor Gygax kurz, ohne Stellung zu nehmen. Nicht ohne Grund: Der Vorschlag, die Siloverzichtszulage von drei auf sechs Rappen zu erhöhen und im Gegenzug die Verkäsungszulage von 12 auf 9 Rappen zu senken, kommt für die Branche etwas überraschend, er freut die einen im Verband und ärgert die anderen. Während die Mehrheit der gewerblichen Käsereien, die mit silofreier Milch produzieren, die Aufwertung der Silomilch begrüssen würden, halten Verarbeiter von nicht-silofreier Milch nichts davon: «Die Produkte aus silofreier Milch sollten den Mehrpreis am Markt erzielen und nicht mit höheren Stützungen»,sagte der Ostschweizer Käseproduzen Andreas Hinterberger gegenüber alimenta. Auch Peter Strähl vom gleichnamigen Weichkäsehersteller findet, damit würden die Produkte aus nicht-silofreier Milch benachteiligt, insbesondere im Export. Gygax erklärte in der Versammlung, man werde diese Vorschläge im Verband diskutieren. Die am Tag der Milchwirtschaft sonst übliche Diplomfeier für die Käsermeister fiel in diesem Jahr aus. Sie wird am nächsten Tag der Milchwirtschaft nachgeholt, der bereits am kommenden 3. Mai in Stans stattfindet und künftig immer im Frühjahr stattfinden wird. Auch die Fromarte-Delegierten werden sich künftig nur noch im Frühjahr treffen. roland.wyss@rubmedia.ch

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