Lebensmittel: Keine systematische Benachteiligung Osteuropas

Viele Markenlebensmittel haben innerhalb der EU von Land zu Land eine andere Zusammensetzung. Eine systematische Benachteiligung Osteuropas gibt es aber laut einer Studie der EU-Kommission nicht.

1400 Lebensmittel (113 Markenprodukte und 15 Eigenmarken) aus 19 EU-Ländern liess die EU-Kommission untersuchen. Das Fazit der Studie: Bei fast einem Drittel der untersuchten Lebensmittel war die Zusammensetzung unterschiedlich, trotz identischer oder ähnlicher Verpackung. Neun Prozent der Produkte wurden als in der gesamten EU identisch angeboten, wiesen aber unterschiedliche Zusammensetzungen auf. Weitere 22 Prozent wiesen eine ähnliche Aufmachung auf, jedoch eine unterschiedliche Zusammensetzung. Es sei jedoch kein genereller Ost-West-Unterschied bei der Zusammensetzung von Markenlebensmitteln festgestellt worden, teilte die Kommission am Montag mit. Ausserdem würden Unterschiede in der Zusammensetzung der geprüften Produkte nicht zwangsläufig einen Unterschied in der Qualität bedeuten. Klagen über «Lebensmittel-Rassismus» Hintergrund der Untersuchung waren die Klagen mehrerer osteuropäischer Staaten gewesen, Lebensmittel- und Getränkehersteller würden ihre Markenartikel in Osteuropa in geringerer Qualität anbieten als in Westeuropa. Nutella sei etwa in Ungarn weniger cremig als in Österreich. Der Vorwurf einer systematischen Benachteiligung Osteuropas wurde durch die Studie entkräftigt. Nutella etwa hat in allen untersuchten Ländern die gleiche Zusammensetzung. Der ungarische EU-Bildungskommissar Tibor Navracsics freut sich laut Mitteilung, dass sich «keine Kluft zwischen Ost und West» feststellen lasse. Dennoch sei er besorgt über das Ergebnis. «Im europäischen Binnenmarkt wird es nicht zweierlei Standards geben», sagte laut Mitteilung EU-Konsumentenkommissarin Vera Jourova. Mit den neuen EU-Vorschriften, die Doppelstandards bei der Qualität unter Strafe stellten, habe man die erforderlichen Instrumente, um diesen «Missstand» abzustellen. Hersteller betonen, die unterschiedliche Zusammensetzung entspreche den Vorlieben der Konsumenten in den jeweiligen Ländern. Wie der deutsche Markenverband gegenüber dem «Spiegel» sagte, werde das Verbot von Doppelstandards dazu führen, dass die Hersteller nicht mehr auf regionale Wünsche eingehen könnten.  

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