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Dax setzt Verlustserie fort

Ängste vor zunehmenden geopolitischen Spannungen und steigenden Zinsen haben den Anlegern am deutschen Aktienmarkt den Wochenauftakt verhagelt.

von pd

Delivery Hero leidet unter der schlechten Börsenstimmung. (zVg)
Der Dax notierte am späten Montagvormittag 1,96 Prozent tiefer bei 15.298,27 Punkten. Bereits am Freitag hatte der deutsche Leitindex aufgrund der Zinsängste knapp 2 Prozent eingebüsst. Der MDax verlor am Montag zuletzt 2,93 Prozent auf 32.655,27 Zähler, wie die deutsche Presseagentur dpa schreibt.
Immer mehr zum Belastungsfaktor für die Märkte wird zudem der drohende militärische Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Angesichts massiver Spannungen hat das US-Aussenministerium mittlerweile die Familien von Diplomaten angewiesen, die US-Botschaft in Kiew zu verlassen. Auch die britische Botschaft reduzierte ihr Personal. «Für die Börsen bleibt eine Eskalation weiterhin ein ernstzunehmender Risikofaktor», warnte Marktexperte Timo Emden von Emden Research.
Unter den Einzelwerten fielen die Aktien von Delivery Hero negativ auf. Sie fielen um 6,8 Prozent auf das niedrigste Niveau seit April 2020. Damit waren sie am Montag klares Schlusslicht im Dax. Delivery Hero leiden bereits seit längerem unter einem Ausverkauf der Technologiewerte und Corona-Gewinner-Aktien. Damit weiteten sie ihren Verlust im bisher kurzen Jahresverlauf bereits auf fast 30 Prozent aus. Auch für die Papiere von Hellofresh ging es deutlich nach unten.
Die Aktien der Commerzbank reagierten mit einem Kursabschlag von 1,2 Prozent auf die Nachricht, dass die Bank sich wegen der Unsicherheit rund um Fremdwährungskredite in Polen auf eine weitere Belastung einstellt. Damit hielten sie sich aber besser als der Gesamtmarkt.
Die Lufthansa könnte sich einem Pressebericht zufolge um eine 40-prozentige Beteiligung an der Alitalia-Nachfolgegesellschaft ITA Airways bemühen. Beide Seiten stünden kurz vor einer Einigung, berichtete die italienische Zeitung «Il Foglio» unter Berufung auf ungenannte Quellen. Die Lufthansa-Papiere verloren 3,1 Prozent.
Für die Titel von Hannover Rück ging es um 2,1 Prozent abwärts. Die Schweizer Bank Credit Suisse stufte die Anteilsscheine auf «Neutral» ab.