Johannes Wick, CEO Business Grains & Food, bei Bühler. (Bühler)
Bühler baut gemeinsam mit der belgischen Firma Vyncke ein Testzentrum zur Energierückgewinnung aus Biomasse. Die Biomasse fällt in den Application & Training Centern in Uzwil an, wie das Unternehmen schreibt. Die neue Anlage soll auch zu Demonstrations- und Testzwecken dienen, für Kunden und zur Weiterentwicklung integrierter Energieeffizienzlösungen.
In den Application & Training Centern in Uzwil entwickelt und testet Bühler mit Kunden neue Prozesse zur Vermahlung von Getreide, Kakao oder Hülsenfrüchten und Rezepte für Endprodukte. Dazu kommt eine Versuchsbäckerei und eine Schulmühle. Aus diesen Anlagen fallen jährlich rund 550 Tonnen Biomasse an, zum Beispiel Reisspelzen oder Kakaoschalen, die neu für die Energiegewinnung genutzt werden sollen.
Vyncke ist auf die Umwandlung von Biomasse und Industrieabfällen in saubere Energie spezialisiert und seit 2021 strategischer Partner von Bühler. Die thermische Verwertung von Biomasse ist als CO2-neutral anerkannt, da das gespeicherte CO2 ohnehin bei Verrottung oder Zerfall freigegeben würde.
Die geplante Anlage soll 2023 in Betrieb gehen und in Uzwil zu einem Eckpfeiler der Heizenergie werden, wie es weiter heisst. Der CO2-Fussabdruck in Uzwil könne so deutlich verringert werden. Das Projekt wird wissenschaftlich von der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt EMPA begleitet. Untersucht wird unter anderem, ob die Kesselasche weiterverwendet werden kann. Je nach Produkt, das verbrannt wird, könnte die Asche eine gute Grundlage für Dünger sein oder in Baustoffherstellung genutzt werden. «Je vollständiger wir die Inhaltsstoffe der Nebenströme nutzen können, desto mehr kommen wir zu einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft mit weniger Abfällen und optimaler Energieausbeute», wird Johannes Wick, CEO Business Grains & Food bei Bühler, zitiert.