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Die lange Reise der Milch-Mehrwegflaschen von Coop

In Nidwalden gewaschen, im Baselbiet abgefüllt: Trotz aufwändiger Logistik seien die neuen Milchmehrwegflaschen aus Glas bei mehrmaligem Gebrauch nachhaltig, betont Coop.

(Coop)

Seit neustem verkauft Coop in rund 100 Filialen eine Bio-Vollmilch in einer Mehrwegflasche aus Glas. Schon ab drei Verwendungen sei die Glasflasche ökologischer als eine Kunststoffflasche, ab fünf Verwendungen besser als Getränkekartons, sagt Coop (foodaktuell berichtete).
Doch sind die Glasflaschen tatsächlich nachhaltiger? Bei Mehrwegsystemen kommt es neben der Anzahl von Wiederverwendungen vor allem auf die Transportwege an. Laut einer Studie im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) von 2014 machen Mehrwegflaschen aus Glas ab einem Transportweg von mehr als 230 Kilometern ökologisch gesehen keinen Sinn mehr. «Die Berechnung des BAFU ist uns bekannt», schreibt Coop auf Anfrage von foodaktuell. Und: «Der Transportweg der Flaschen ist im Schnitt kürzer als der genannte Grenzwert.»
Stans-Frenkendorf-Schafisheim und retour
Allerdings legen die Mehrwegflaschen von Coop beachtliche Wege zurück. Gereinigt werden die retournierten Flaschen von der Getränke Lussi AG in Stans im Kanton Nidwalden. Von dort gelangen sie via Emmi in Luzern zur Emmi-Tochter Regio Molkerei beider Basel in Frenkendorf BL, wo sie sterilisiert und abgefüllt werden - die Strecke beträgt rund 95 Kilometer. Von Frenkendorf gelangen die vollen Flaschen ins 50 Kilometer entfernte Coop-Verteilzentrum in Schafisheim AG und von dort in die Filialen. Die von den Kundinnen und Kunden retournierten leeren Glasflaschen gehen dann den umgekehrten Weg von den Filialen über Schafisheim nach Stans, wobei die Strecke Schafisheim-Stans je nach Route zwischen 60 und 80 Kilometer beträgt.
Erhältlich ist die Mehrwegflasche in Filialen in der Region Nordwestschweiz, der Zentralschweiz und der Region Zürich. Ob der Transportweg unter die Marke von 230 Kilometern fällt, hängt davon ab, wie weit die Filiale, in der die Flasche gekauft wird, von der Verteilzentrale entfernt ist.
50 Rappen mehr als Tetrapack-Milch
Der Liter Bio-Vollmilch in der Mehrwegflasche kostet 2.45 Franken, das sind 50 Rappen mehr als Coop für eine Bio-Vollmilch im Tetrapack verlangt. Dazu kommt ein Flaschenpfand von 30 Rappen. Coop begründet den relativ hohen Mehrpreis mit den hohen Beschaffungskosten für die Glasflaschen, der geringen Stückzahl und der fehlenden Automatisierung; so würden die Glasflaschen derzeit noch von Hand abgefüllt. «Wir sind dennoch überzeugt, dass das Produkt bei unseren Kundinnen und Kunden auf ein positives Echo stossen wird und sie aktiv dazu beitragen, die Flaschen im Kreislauf zu halten», so Coop.
Für die Migros kein Thema
Die Konkurrentin Migros will beim Thema Mehrwegglas nicht nachziehen (foodaktuell berichtete). «Migros wird national keine Milch in der Mehrweg-Glasflasche lancieren», schreibt die Migros-Medienstelle auf Anfrage von foodaktuell. «Vor allem deshalb, weil Glas nur selten eine Verpackungsform mit guter Ökobilanz ist, besonders, wenn es um ultrafrische Produkte geht.» Glas sei bruchanfällig und schwer im Transport. «Zudem sehen wir national kein Potenzial dafür.»

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