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Mehr Platz für Seiler-Raclette

Die Seiler Käserei erweitert Ihren Produktionssitz in Giswil um einen Reifungskeller. Damit soll der erhöhten Produktionskapazität und dem Anstieg der Nachfrage nach aromatisiertem Raclette Rechnung getragen werden.

Hans Rudolf Aggeler im neuen Käselager. (hps)

Die Lust auf Raclette ist ungebrochen, insbesondere hochqualitativer Käse ist gefragt. Und wenn ein Hersteller Raclette in über 30 Geschmacksrichtungen produziert, dann hat er im boomenden Markt einen hohen Absatz. Eigentlich war es schon bei der Eröffnung der neuen Käserei Seiler AG in Giswil vor vier Jahren, absehbar: Das Reifungslager wurde schnell zu klein. Dabei konnte die Käserei schon im 2004 im «Pfedli» den Felsenkeller, einen ehemaligen Militärstollen mit 20 000 Plätzen in Betrieb nehmen. Einige Jahre später konnten dort mit weiteren Ausbauschritten insgesamt 95000 Plätze genutzt werden. Auch mit der 20-Millionen-Franken-Investition im 2018 in einen Neubau wurde ein entscheidender Schritt in der Reifelager-Kapazität der Käserei Seiler getätigt. Neben einer modernen Käseproduktion wurde nämlich auch ein Lager für 80 000 Laibe erstellt. Und vor rund einem Jahr wurde neben der neuen Käserei der Spatenstich zu einer weiteren Investition von 6 Millionen Franken getätigt. Im Endausbau sollen dort noch einmal 80000 Laibe gelagert werden können. Im Juli konnte die Hälfte der Plätze in Betrieb genommen werden. Ausserdem wurden im neuen Gebäude auch Wasch- und Zwischenlagerräume eingebaut. Doch schon im 2018, beim Neubau der Käserei, waren die Produktionsschritte technologisch auf dem neuesten Stand.
Hoher Automatisationsgrad
Ein Blick in den Steuerungsraum der Käserei bestätigt den hohen Grad der Technik: Die Anlage ist vollautomatisch gesteuert. «Auf den Bildschirmen kann jeder Prozessschritt verfolgt werden», sagt Hans Rudolf Aggeler, Verwaltungsratspräsident der Käserei Seiler AG. Am Morgen fährt die ganze Anlage selbständig herauf und ist schon warm, wenn die Arbeit der Leute beginnt. Ein Mitarbeiter muss nur noch den Startknopf für den Milcheinlauf drücken. An den Wochenenden mache dies der Chauffeur, der die Milch bringt, sagt Aggeler. Danach laufe die Thermisation und die Reinigung der Anlage selbständig. In der Käserei wird die gesamte Milchmenge von jährlich 12 Millionen Liter, baktofugiert und pasteurisiert.
Tagesproduktion ergibt Stapelhöhe
Im neuen Reifungslager liegen die Laibe in Reih und Glied, bis auf eine Höhe von 8 Metern. Jeder Abschnitt im neuen Lager sei auch gleich die Menge, welche pro Tag in acht Chargen aus 80000 Liter Milch produziert werde, sagt Aggeler.
Eigentlich produziere man antizyklisch. Denn wenn im Herbst wenig Milch angeliefert werde, fange die Raclettesaison an – im Frühling, wenn viel Milch anfalle, dann wird weniger Raclette gegessen. Das sei aber nicht etwa problematisch, sondern optimal, sagt der Verwaltungsratspräsident der Käserei. Schliesslich werde der Raclettekäse 3–6 Monate gereift. Dafür sei man jetzt ausgezeichnet ausgerüstet, mit den vollautomatisierten Reifelagern, wo das perfekte Klima für den Käse herrsche.
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«Der Roboter ersetzt vier Leute»
Der neue Kaesaro-Roboter wurde für die Bedürfnisse der Käserei gebaut. Für die «Einarbeitung» ist Kellerchef Torsten Geier zuständig.
foodaktuell: Was ist die grösste Herausforderung mit dem neuen Roboter?
Torsten Geier: Ich muss schauen, dass er die Arbeit macht (lacht). Wir sind momentan in der Einführungszeit und da ist für mich das Wichtigste, dass er wirklich durchschmiert und keine Stopps erzeugt.
Wie schwierig ist es, einen Roboter einzuarbeiten? Muss man dafür schon fast Informatiker sein?
Die Programmierung macht der Spezialist. Für uns ist er eigentlich sehr einfach zu bedienen, obwohl man natürlich von Technik etwas verstehen sollte. Wir als Käser müssen aber insbesondere erkennen: wann braucht der Käse noch Pflege? Braucht der Laib mehr oder weniger Wasser, oder muss das Brett gewendet werden? Jetzt ist die Maschine drei Monate im Betrieb und wir sind auf gutem Weg.
Wie viel soll der Roboter leisten?
Momentan schmiert er 400 Laibe pro Stunde. Die Arbeitsleistung können wir aber kontinuierlich steigern. 700 bis 800 Käse pro Stunde sollte er künftig leisten können, da sind wir zuversichtlich. Der Roboter hat eine Schmierleistung, welche vier Personen hätten, das aber während 24 Stunden. Wir haben übrigens schon vier andere Roboter im Felsenkeller Pfedli im Einsatz und seit vier Jahren einen in Giswil. Dazu kommt jetzt eben der «Neue» – einer der neuesten Generation.
Und was gefällt Ihnen besonders an der Arbeit im Keller mit dem Roboter?
Wenn man am Morgen zur Arbeit kommt und der Roboter immer noch an der Arbeit ist. Dann fällt mir jeweils schon eine Last von der Seele.

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