Emmi produziert das traditionelle Toni-Joghurt derzeit nicht mehr im Glas, sondern im Kunststoffbecher. Grund dafür sind die Energiekrise und ein aktueller Glasmangel, schreibt das Unternehmen in der Firmenzeitschrift «link». Das sei «ein grosser Wechsel, der leider im Moment nötig ist, weil es zu wenig Glas auf dem Markt hat», wird Senior Brand Manager Amir Maslic zitiert. Auf der Markenwebseite toni-jogurt.ch wird die Änderung aufgegriffen mit dem Spruch «Wir finden es zum Davonlaufen». Man wolle die Konsumenten so mit dem Thema konfrontieren und dabei mit den Emotionen spielen, sagte Maslic. «Wir fragen sie auch, ob sie das Glas zurückwollen. Je nach Rückmeldungen prüfen wir dies und andere Lösungen wie etwa PET.» Man nehme das Ganze zum Anlass, um das Toni-Konzept, bei dem seit 2005 kein Glas-Rückgabe-System mehr bestehe, neu zu überdenken. Auf der Webseite heisst es, man prüfe  «im Moment fieberhaft weitere Produzenten, die das Toni Glas herstellen könnten.» Toni Jogurt werde es frühestens in 9 bis 12 Monaten wieder im Glas geben.

Das Toni-Joghurt im Glas wurde Anfang der 80-er Jahre von der Toni-Molkerei entwickelt, die dem Winterthurer Milchverband gehörte und mitten in der Stadt Zürich (auf dem heutigen Toni-Areal, wo sich heute die Hochschule der Künste befindet) produzierte. Die weltweite Ölkrise brachte das Thema Energiesparen aufs Tapet. Die Toni-Molkerei installierte eine Glaswaschanlage und bewarb das Joghurt im Glas mit einer aufwendigen und originellen Werbekampagne. Die Gläser konnten in die Läden zurückgebracht werden und wurden von da nach Zürich zum Waschen und Wiederbefüllen gebracht.

In den Neunzigerjahren wurden die Verarbeiter von mehreren regionalen Milchverbänden zur Swiss Dairy Food fusioniert. Die Produktion von Toni-Joghurt wurde nach Ostermundigen verlegt. Swiss Dairy Food, ein wirtschaftlich schwaches Konstrukt, wurde 2002 liquidiert, die Marke Toni kam zu Emmi, die auch den Standort in Ostermundigen übernahm.