(Symbolbild Pixabay)
Zwölf Schweizer Unternehmen haben sich im Palmöl-Netzwerk Schweiz zusammengeschlossen, das 2020 gegründet wurde. Ihr Ziel: die Palmöl-Lieferketten transparent und nachhaltig machen. Nach drei Jahren zieht das Netzwerk eine «vorsichtig positive» Bilanz, wie es in einer Mitteilung schreibt. Man sei bei der Umsetzung der selbstauferlegten Pflichten, die über den weltweit führenden Standard «Round Table of Responsible Palm Oil (RSPO)» hinausgehen, vorangekommen. Der Erfüllungsgrad dieser Kriterien lag zwischen 66 und 100 Prozent. Verbesserungspotential gibt es laut Mitteilung beim Einsatz von Pestiziden und bei der Unterstützung der lokalen Gemeinschaften.
Die Schweizer Importe von Roh-Palmöl sind in den letzten drei Jahren um rund 30% zurückgegangen. Die Mitglieder waren im Jahr 2022 für den Import, die Verarbeitung und den Verkauf von rund 14'000 Tonnen Roh-Palmöl verantwortlich. Diese Importe sind zu 100% nach RSPO-zertifiziert, der Warenfluss ist segregiert (also von nicht-zertifiziertem Öl getrennt) und zu 100% bis zur erstverarbeitenden Mühle und zu 68% bis zu den Kleinbauernfamilien respektive den Plantagen rückverfolgbar.
Damit hätten die Mitglieder des Netzwerkes gute Voraussetzungen geschaffen, um die neue EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten ab 2025 zu erfüllen, heisst es in der Mitteilung weiter. Die Verordnung verlangt von den Unternehmen den Nachweis, dass ihre Lieferketten nicht zur Zerstörung oder Schädigung von Wäldern beitragen. Dafür müssen sie im Rahmen ihrer Sorgfaltspflicht die genauen geografischen Koordinaten des Herstellungsortes des Produkts ermitteln, um sicherzustellen, dass ihre Produkte nicht mit Entwaldung oder Waldschädigung in Verbindung gebracht werden.
Das Palmöl-Netzwerk hat zwölf Mitglieder: den Schoggiproduzenten Barry Callebaut, die Detailhändler Coop, Migros und Lidl, die Biscuithersteller Hug und Kägi, die Migros-Industrie, Nestlé Schweiz, Nutriswiss, Ospelt und Pro Fair Trade.