Ein Video ist Teil der Sensibilisierungskampagne für lokales Poulet. (Screenshot Youtube)
Im Supermarkt greifen viele Konsumentinnen und Konsumenten zu Schweizer Pouletfleisch. In der Gastronomie hingegen landet häufig günstiges Importpoulet aus Brasilien auf dem Teller. Mit einer Sensibilisierungskampagne will Terroir Fribourg nun auch in der Gastronomie lokales Pouletfleisch «zur ersten Wahl» machen, wie die Vereinigung zur Förderung der Produkte aus dem Freiburgerland in einer Mitteilung schreibt.
Terroir Fribourg berät und begleitet laut eigenen Angaben sämtliche Betriebe bei der Versorgung mit regionalem Poulet. Bei spezialisierten Produzenten, regionalen Metzgern und u?ber Grossisten sei Geflu?gel mit dem Label «Fribourg - regio.garantie» verfu?gbar.
Regionales Poulet anzubieten, belebe die lokale Wirtschaft und sei klimafreundlicher als Importpoulet. Der Futtersojaanbau für brasilianisches Poulet trage zur Abholzung des Amazonas-Regenwaldes bei. Zudem sei das Tierwohl in der Schweiz höher, die Haltungsvorschriften in der Schweiz gehörten zu den strengsten der ganzen Welt.
In der Schweiz werden pro Einwohner und Jahr 15 kg Geflu?gelfleisch konsumiert (2022). Zwei Drittel davon werden in der Schweiz produziert, der Rest wird importiert, vor allem aus Brasilien. Wenn Grosshandel, Restauration sowie Konsumentinnen und Konsumenten systematisch regionales Poulet bevorzugten, könnte der Prozentsatz noch erhöht werden. Die einheimische Produktion sei dazu in der Lage, eine höhere Nachfrage abzudecken, so Terroir Fribourg.
Freiburg ist ein Pouletland
Dass sich ausgerechnet Terroir Fribourg für Pouletfleisch stark macht, kommt nicht von ungefähr. Der Kanton Freiburg gehört zu den grössten Geflu?gelproduzenten der Schweiz. Über 250 Landwirtschaftsbetriebe zu?chten Hu?hner in der Nähe des grössten Geflu?gelverarbeitungsbetriebs des Landes, den die Migrostochter Micarna in Courtepin betreibt.