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Derzeit wird die grösste Fabrik des Backwarenkonzerns erneut bestreikt. Die Aryzta-Werke in Nordhausen und Eisleben in Ostdeutschland wurden schon zu Wochenbeginn von einem Warnstreik lahmgelegt. «Fast alle Produktionslinien kamen zum Stillstand», meldete die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten.
Insgesamt beschäftigt der Schweizer Backwaren-Konzern in Sachsen-Anhalt und Thüringen knapp 1400 Personen an den beiden Standorten. Im Hintergrund laufen derzeit Verhandlungen um einen neuen Tarifvertrag. Die Gewerkschaft NGG hatte das alte Abkommen im Sommer gekündigt.
Die jetzigen Streiks kommen für Aryzta überraschend, wie ein Firmensprecher gegenüber der «Thüringer Allgemeinen» zitiert wird. Immerhin sei für den 12. Dezember ein weiterer Verhandlungstermin geplant und zuvor vereinbart worden sei, bis zum Ende dieser Woche ein Arbeitgeberangebot vorzulegen.
Konkret fordern die Angestellten derzeit – unter anderem – höhere Zuschläge, ein dreizehntes Monatsgehalt, mehr Urlaub und Entlastungen für Schichtarbeit.
Im Sommer hatte eine Streikwelle bei Aryzta «den Beschäftigten einen grossen Tariferfolg beschert», so die Interpretation des NGG damals. Dabei versprach Aryzta, die Löhne der untersten Lohngruppe ab 2024 auf 13 Euro zu erhöhen. Der Schritt betreffe etwa 800 Angestellte. «Es muss endlich Schluss gemacht werden mit dem Niedriglohnstandort Ost», kommentierte Jörg Most, Geschäftsführer der NGG-Region Leipzig-Halle-Dessau, die Vorgänge bei Aryzta: Kämpfen lohnt sich, das ist die Botschaft.»