Eine Palette von ukrainischen Bioprodukten: Das Land hat sich zum drittgrössten Exporteur in die EU entwickelt.
Quelle: FiBL QFTP
Die Ukraine hat ein riesiges Potenzial für die Produktion von biologischen Nahrungsmitteln. Durch die russische Invasion hat die boomende Entwicklung zwar einen Rückschlag erlitten, dennoch arbeitet die Branche intensiv am Aufbau von Produkten und Markt. Das schreibt das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FibL), das den ukrainischen Biolandbau unterstützt, in einer Mitteilung - und liefert die neusten Zahlen, die an der Biofach in Nürnberg präsentiert wurden. Die Zahlen stammen mehrheitlich aus dem Jahr 2022.
Demnach betrug die biologische Anbaufläche in der Ukraine 2022 noch gut 263'000 Hektaren, das sind rund 38 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Wert der ukrainischen Bioexporte blieb trotz des Kriegs praktisch stabil: Sie beliefen sich 2022 auf 219 Mio. US-Dollar, im Vorjahr waren es 222 Mio. US-Dollar. Gleichzeitig stieg der Wert der ukrainischen Bioexporte in die EU und in die Schweiz 2022 um 14,6 Prozent auf 191,5 Mio. US-Dollar (2021: 167,2 Mio. US-Dollar). Die Ukraine exportierte im Jahr 2022 225’800 Tonnen Bioprodukte in die EU und in die Schweiz, ein Plus von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit avancierte die Ukraine 2022 zum drittwichtigsten Lieferanten von Bioprodukten und -futtermitteln in die EU, was vor allem auf die zunehmenden Lieferungen von Sojabohnen, Weizen und Mais zurückzuführen ist, wie das FibL schreibt.
2023 folgte aber ein ein markanter Einbruch der Bioexporte: Das Exportvolumen in die EU und in die Schweiz sank von 121 Mio. US-Dollar (von Januar bis August 2022) auf 57,1 Mio. US-Dollar in derselben Periode des Jahres 2023. Der Inlandverbrauch von Bioprodukten ging 2022 im Vergleich zu 2021 aufgrund des Kriegs um 52 Prozent zurück.