Am Ende des Prozesses beim kultivierten Kakao steht ein Kakaopulver.
Quelle: Food Brewer/Linkedin
Kakao und Kaffee aus dem Labor: Das ist der Ansatz des Start-ups Food Brewer aus Horgen. Dazu extrahiert die Firma aus Kakao- und Kaffeebohnen jene Zellen, die für das Wachstum verantwortlich sind. Diese Zelllinien werden dann in einem Tank mit Nährstofflösung kultiviert. Nach wenigen Tagen kann die Masse geerntet und getrocknet werden. Daraus resultiert Kakao beziehungsweise Kaffee in Pulverform. Ende Januar hat das Start-up eine Seed-Finanzierungsrunde abgeschlossen und dabei über fünf Millionen Franken von Investoren erhalten, wie startupticker.ch berichtet. Zu den Investoren gehört auch der Schokoladenproduzent Felchlin, der aus dem kultivierten Kakao bereits erste Versuchsschokoladen herstellt.
«Wir fokussieren uns auf das B2B-Geschäft, eine eigene Praline-Sorte von Food Brewer streben wir nicht an», sagte Finanzchefin Mathile Dupin gegenüber startupticker.ch. Mit dem frischen Kapital will Food Brewer seine Zell-Linien weiterentwickeln und die Produktionsanlagen ausbauen. Das Unternehmen befindet sich laut Dupin derzeit im Übergang von der Forschung zur eigentlichen Lebensmittelproduktion. Die Zulassung als Novel Food steht noch aus.
Kaffee und Kakao aus Zelllinien in Brautanks zu züchten, hat ökologische und wirtschaftliche Vorteile gegenüber der herkömmlichen Produktion. So brauchen Kakaopflanzen mehrere Jahre, bevor die ersten Früchte geerntet werden können. Zudem sind sie anfällig auf die Folgen des Klimawandels und ressourcenintensiv im Anbau.