Yamo hat die Produktion eingestellt.
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Das Schweizer Babynahrungsunternehmen Yamo hat den Stecker gezogen. Mitgründer und CEO Tobias Gunzenhauser machte das Firmen-Aus auf LinkedIn publik. Der «Weg zur Rentabilität» habe sich schwieriger erwiesen als erwartet, so Gunzenhauser. «Trotz unserer größten Bemühungen konnten wir die für die Fortsetzung unserer Reise erforderlichen Mittel nicht aufbringen.» Der Entscheid zur Schliessung sei «das Schwerste, was ich bisher in meinem Leben getan habe», so Gunzenhauser weiter. Auf der Firmenwebsite heisst es lapidar: «Danke - Hasta la vista baby!»
Yamo war 2016 angetreten, um nach eigenen Angaben den Babyfood-Markt zu revolutionieren. Ihr Ansatz: Sie produzierten frische Bio-Babybreie, die nicht pasteurisiert wurden, sondern durch das Hochdruck-Pasteurisationsverfahren (HPP) haltbar gemacht wurden. Das Versprechen lautete, das so Vitamine und Geschmack erhalten blieben. Wegen des HPP-Verfahrens strengte der Marktführer Hipp ein Verfahren gegen Yamo an. Hipp hatte vor Gericht argumentiert, hochdruckpasteurisierte Produkte mit Gemüse bräuchten eine Zulassung als sogenanntes «neuartiges» Lebensmittel (Novel Food), um verkauft werden zu können. Das Landgericht Hamburg entschied im Dezember 2020 gegen Hipp und im Sinne von Yamo.
Die Yamo-Produkte waren in der Schweiz bei Coop erhältlich, in Deutschland waren sie bei Rewe oder Edeka gelistet. Die Händler hatten dazu eigens in den Babynahrungsregalen Kühlregale für das Yamo-Sortiment installiert.