«Die Schweizer Zuckerproduktion ist gerechtfertigt.» Die Ansprache von Josef Meyer, Präsident des Schweizerischen Verbandes der Zuckerrübenproduzenten (SVZ), liess keinen Zweifel an der Entschlossenheit der Branche, ihr Tätigkeitsfeld zu verteidigen. Im vergangenen Jahr war eine neue Studie zum Schweizer Zucker publiziert worden. «Sie hat einmal mehr gezeigt, dass die Produktion in der Schweiz aus rein wirtschaftlicher Sicht wegen der hohen Kosten schwierig ist», so Meyer. Die
Studie hatte verschiedene Empfehlungen zur Zukunft der Schweizer Zuckerbranche aufgezeigt.
Über diese Überlegungen für die Zukunft hinaus zog der SVZ eine Bilanz der Ernte 2019. Die Erträge lagen unter dem 5-Jahres-Durchschnitt. Für Josef Meyer ist eines der wichtigsten Probleme des Rübenanbaus, insbesondere in der Westschweiz, das Syndrome des basses Richesses (SBR). Diese Krankheit, die den Rübenanbau seit 2017 stark beeinträchtige, habe zu einem drastischen Rückgang des Zuckergehalts und der Extrahierbarkeit der Rüben und damit zu einem erheblichen Einkommensverlust der Produzenten geführt, wie Agroscope in einem im letzten Jahr veröffentlichten Faktenblatt feststellte. Für den SVZ-Präsidenten ist es notwendig, schnell Lösungen zu finden.
Die Nachfrage nach Bio übersteigt das Angebot
Was die biologische Produktion betrifft, so übersteigt die Nachfrage derzeit das Angebot. Die Menge der verarbeiteten Schweizer Bio-Rüben war jedoch 60% höher als 2018. Der SVZ schätzt, dass die Gesamternte in diesem Bereich bis 2021 voraussichtlich 12’000 Tonnen erreichen wird, was einer Fläche von etwa 200 Hektaren entspricht.