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BO Milch beschliesst höhere Stützung für Milchproteinexport

Milchprotein in Exportprodukten wird ab 1. Mai und bis Ende Jahr zusätzlich gestützt. Das hat die Delegiertenversammlung der Branchenorganisation Milch beschlossen.

Quelle: Hochdorf

Die Branchenorganisation Milch hat an ihrer Delegiertenversammlung vom 24. April beschlossen, die Stützung für Milchprotein in Nahrungsmittelexporten zu erhöhen.Konkret erhalten die Exporteure ab 1. Mai 2024 aus dem Fonds Rohstoffverbilligung eine um 50 Franken pro 100 Kilogramm höhere Stützung für das Milchprotein in Schweizer Milchgrundstoffen in hoch verarbeiteten Produkten. Auch die Stützung für wenig verarbeitete Milchproteinprodukte wird erhöht, aber um einen geringeren Betrag. Die Massnahme ist bis Ende Jahr befristet. Die Delegierten beschlossen in Bern die dazu notwendigen Änderungen im Reglement Fonds Rohstoffverbilligung. Finanziert wird die Stützung aus dem erhöhten Einzug zugunsten des Fonds, der 0,5 Rappen pro kg Milch beträgt. Diese Erhöhung war vom BO-Milch-Vorstand bereits im März beschlossen worden.
Die Milchbranche erachtet die Massnahme als notwendig, um den Milchproteinmarkt zu stabilisieren. Die im letzten Jahr geringeren Exportmengen von Schokolade und Biskuits mit Schweizer Milchgrundstoffen hätten dazu geführt, dass dieser aus dem Gleichgewicht geraten sei. Wegen hoher Preisdifferenzen kam es auch vermehrt zu Veredelungsverkehr.
Die Delegierten beschlossen auch die Einführung eines freiwilligen Klimarechners. Die Milchproduzentinnen und Milchproduzenten können ab Mitte 2025 mit einem Tool den Fussabdruck ihres Betriebs für Treibhausgase berechnen und einordnen. Damit könne die Branche zeigen, dass sie Teil der Lösung sei und mit klaren Daten Teil der Diskussion sein, sagte BO-Milch-Geschäftsführer Stefan Kohler. Für «klimazertifizierte» Milch sollen Milchproduzenten einen Zuschlag von 1 Rp/kg erhalten können, allerdings ist auch dieser Zuschlag freiwillig, die Menge wird eine Frage der Nachfrage sein. Das Ziel der Branche ist, die Treibhausgasemissionen bis Mitte 2030 um 10% zu reduzieren, bis Mitte 2035 um 20%.
Schliesslich verabschiedeten die Delegierten eine Branchenvision für die Schweizer Milchbranche. Diese enthält unter anderem die Ziele einer nachhaltigen und standortgerechten Produktion und Verarbeitung, einer optimalen Nutzung von Marktpotenzialen im In- und Ausland und einer transparenten, fairen, verlässlichen und kundenorientierten Wertschöpfungskette.

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